Was heute zur Normalität gehört, war damals am 24.März 1973 eine absolute Sensation. Eintracht Braunschweig startete als erster Fussballverein in Deutschland mit Trikotwerbung in der Bundesliga. Die damaligen Jägermeister-Trikots sind noch heute absolute Kultobjekte bei vielen Trikotsammlern.
DFB wollte Trikotwerbung verhindern
Die Pläne von Jägermeister-Chef Günter Mast und der Eintracht gefielen dem DFB gar nicht und so wanderte die Angelegenheit bis vor den Bundesgerichtshof. Dem findigen Geschäftsmann Mast kam diese Aufmerksamkeit natürlich gelegen, denn somit war Jägermeister – nicht nur im übertragenen Sinn – in aller Munde.
Mast löst Problem mit cleverem Trick
Die komplizierte Situation wurde mit einem cleveren Trick gemeistert. Man verbannte den Löwen als Vereinsemblem vom Braunschweiger Trikot und tauschte ihn kurzerhand mit dem Jägermeister-Hirsch. Der DFB hatte fortan keine richtigen Argumente mehr und der Plan von Mast ging auf. Eintracht Braunschweig erhielt 90.000 Mark, was damals sehr viel Geld bedeutete. Der 2011 verstorbene Mast hatte somit wahrscheinlich den größten wegweisenden Schritt in der Geschichte der Bundesliga gemacht. Denn noch im selben Jahr 1973 kam auch Werbung auf die Trikots von zum Beispiel dem Hamburger SV (Campari) und Eintracht Frankfurt (Remington). Spätere Pläne den Club auch noch in „Jägermeister Braunschweig“ umzubenennen verliefen dann jedoch im Sande. Erst 14 Jahre nach dieser Revolution im deutschen Fussball, also im Jahr 1987, kehrte der Löwe auf die Trikots der Braunschweiger zurück. Zu diesem Zeitpunkt war die Werbe-Maschinerie vielerorts jedoch bereits in vollem Gange.
Noch mehr Bilder vom Jägermeister-Trikot der Saison 1977/78 sind in der Trikotsammlung zu finden.